Was sagt die Bibel - Warum Jesus von Nazareth?

Jesus von Nazareth!

Eine der schillerndsten und umstrittensten Personen der Weltgeschichte ist Jesus von Nazareth. Er zog durch das von den Römern besetzte Palästina. Er sagte, er sei der Sohn Gottes und begeisterte Tausende von Menschen.

Er wurde aber von der religiösen Elite gehasst und schließlich sogar umgebracht.

Zu seinem Namen bekennen sich weltweit ca. 2 Milliarden Menschen.

Aber es gab auch grausame Kriege und Kreuzzüge, die Millionen von Menschen das Leben kosteten - alles im Namen des christlichen Glaubens.

Wer ist nun dieser Mann wirklich, der Nächstenliebe predigte und von dem die Christenheit behauptet, er wäre nach drei Tagen vom Tod auferstanden?

Wer ist Jesus von Nazareth wirklich?

Wer ist Jesus von Nazareth wirklich?

Zunächst einmal muss man festhalten, dass Jesus nicht der einzige war, der religiöse Ideen über Gott lehrte. Die Frage, die sich wohl jeder Mensch stellt, ist wohl „Existiert Gott wirklich und wenn Ja, warum lässt er all das zu, was auf dieser Welt passiert?"

Weil wir aber Gott im „Normalfall“ nicht optisch sehen und akustisch hören können, gibt es auf diese Frage mehr Antworten als es Menschen gibt.

Eine große Gruppe von Menschen hält überhaupt nichts von Gott. Er ist für sie ein Mensch, über den die Geschichte ein Kapitel geschrieben hat. Sie sehen in den Menschen die an Jesus glauben, Menschen mit einer Sehnsucht und Hoffnung die an etwas Glauben um somit leichter durch ihr Leben zu kommen.

Für andere ist Gott eine allumfassende Energie. Wenn wir diese in uns aktivieren, dann können wir sie dazu nutzen, um unser inneres Gleichgewicht zu finden.

Für viele Menschen gibt es nicht nur einen Gott, sondern eine ganze Reihe. Sie sehen Götter in bestimmten Dingen oder überhaupt in allen Dingen oder einfach in der Natur.

Und für die großen Religionen Islam, Judentum und Christentum ist Gott eine Person. Sie beziehen sich auf die gleiche Abstammung. Abraham gilt als Stammvater.

Es gibt noch viele weitere Antworten auf diese Frage.

Und was sagt Jesus über sich selbst?

Und was sagt Jesus über sich selbst?

Angesichts dieser Vielfalt von Glaubensrichtungen scheint es als natürlich, nicht auf seine religiöse Meinung, als die einzig richtige, zu bestehen. Wenn das aber doch passiert, hat die Welt in der Vergangenheit gezeigt und zeigt es heute immer noch:

    • in den Kreuzzügen
    • islamistischer Terror
    • „heilige" Kriege

Und dann kommt da einer und sagt: „Ich bin der einzige Weg zu Gott, wer es ohne mich versucht, wird es nicht schaffen. Er wird scheitern."

Stell dir vor, Jesus würde heute auf dem Alexanderplatz in Berlin stehen und das behaupten. Wie schnell wäre wohl die Polizei da, entweder um den Verrückten zu entfernen oder um ihn vor den Tomaten und Eiern der Passanten zu schützen?

Im Johannesevangelium Kapitel 14, Vers 6 lesen wir:
„ Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Haben wir hier etwas falsches verstanden? Oder ist das nur eine falsche Übersetzung?

Oder meinte Jesus vielleicht:

„Ich kenne einen Weg zu Gott, probiert ihn mal, er ist einfach".

Leider deutet alles darauf hin, dass Jesus es genau so meinte, wie er es sagte. Wir können es in den Evangelien lesen. In den Berichten über Jesus steht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Das Leben von Jesus ist eine der am besten überlieferten und belegten Biographien des Altertums. Selbst über Kaiser Nero und Größen wie Hannibal wissen wir nur einen Bruchteil im Vergleich zu dem, was wir aus vielen Quellen über Jesus von Nazareth wissen. Denn, dass es Jesus gab, ist unbestritten.

Aber dass er den Anspruch hatte, der einzige Weg zu Gott zu sein ...

Was ist nun Anspruch und was ist Wirklichkeit.

Was ist Anspruch und was ist Wirklichkeit.

Dass Jesus diesen Anspruch hatte, beweist ja noch lange nicht, dass er Recht hatte.

Denn schließlich beanspruchen viele Religionen, den Weg zu Gott oder zur Erkenntnis der Wahrheit zu kennen. Es fällt allerdings auf, dass Gemeinsamkeiten vieler Religionen größer zu sein scheinen als die Unterschiede:

Alle Weltanschauungen sehen das „Schlechte“ und das „Gute“ im Menschen und die Notwendigkeit, etwas zum Guten zu verändern.

Alle Weltanschauungen sind sich einig, dass der Mensch sich „Richtig“ bzw. „Gut“ verhalten muss, um besser zu werden.

Im Grunde verfolgt doch jeder Mensch dieses Ziel in den unterschiedlichsten Varianten und bemüht sich mehr oder weniger, um dieses Ziel zu erreichen.

Warum ist es bei Jesus anders?

Warum gesteht er dem Buddhisten und dem Moslem nicht einfach zu, in Ausführung ihrer Religion zu Gott zu kommen?

Die Antwort ist für viele, die im „christlichen" Abendland wohnen, erstaunlich:

Die Erlösung durch religiöse Leistungen oder „richtiges“ Verhalten geben ein falsches Bild bzw. eine falsche Vorstellung vom Glauben wieder!

Ob wir äußerliche Regeln und Lehren befolgen, sehen wir daran, ob sich unser Verhalten mit diesen Regeln deckt. Tatsächlich ist es aber unmöglich, alle diese Regeln einzuhalten.

Ob wir der Lehre Jesu gehorchen, sehen wir daran, ob uns bewusst ist, dass wir an dieses Vollkommene in Jesus niemals herankommen.

Jesus sagte einmal: „Kommt her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet. Ich werde euch Frieden geben und will euch die Last abnehmen. Stellt euch unter meine Führung und lernt von mir. Ich komme nicht mit Gewalt und Überheblichkeit. Bei mir findet ihr, was eurem Leben Sinn und Ruhe gibt. Ich meine es gut mit euch. Die Last, die ich euch gebe, ist leicht.“

An anderer Stelle sagte er: „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt."

Weder Franz von Assisi noch Mutter Teresa noch irgendjemand sonst haben dieses Gebot jemals vollkommen erfüllen können.

Im Matthäusevangelium  Kapitel 5, Vers 48 lesen wir:
Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Im Matthäusevangelium Kapitel 11, Verse 28-30 lesen wir:
28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Im Matthäusevangelium  Kapitel 19, Verse 16-30 lesen wir:
16 Und siehe, einer trat zu ihm und fragte: Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe?
17 Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich nach dem, was gut ist? Gut ist nur Einer. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.
18 Da fragte er ihn: Welche? Jesus aber sprach: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben;
19 ehre Vater und Mutter« (2.Mose 20,12-16); und: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst"(3.Mose 19,18).
20 Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten; was fehlt mir noch?
21 Jesus antwortete ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!
22 Als der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter.
23 Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen.
24 Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.
25 Als das seine Jünger hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Ja, wer kann dann selig werden?
26 Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist's unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich.
27 Da fing Petrus an und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür gegeben?
28 Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels.
29 Und wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines Namens willen, der wird's hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben.
30 Aber viele, die die Ersten sind, werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein.

Im Matthäusevangelium Kapitel 22, Vers 37 lesen wir:
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.“

Wie passt das alles zusammen?

Wie passt das alles zusammen?

Wenn wir das Vollkommene nicht erreichen können, fordert Jesus dann nicht einen Maßstab der Unerreichbarkeit und nannte das "leicht"?

Die Antwort ist ein klares "Nein".

Richtig ist, dass Jesus immer wieder deutlich machte, dass wir Menschen niemals die Kluft zwischen Gottes Ansprüchen und unserem Versagen überwinden können. Texte wie in der Bergpredigt im Matthäusevangelium Kapitel 5 mit ihren unerreichbaren Forderungen zwingen uns, die gewaltige Entfernung zwischen Gott und uns anzuerkennen.

Genau diese Entfernung zwischen Gott und uns ist mit dem Wort "Sünde" gemeint. Das schlechte Verhalten, das wir an den Tag legen (wie Lügen oder Stehlen), spiegelt diese Trennung nur wider. Es ist aber nicht das eigentliche Problem.

Es ist sozusagen nur das Symptom einer Krankheit, aber nicht die Krankheit selbst.

Indem man nun die Maßstäbe lockert und Schlechtes als gut bezeichnet, muss jeder Versuch, die "Krankheit" zu heilen von vornherein scheitern. Es bleibt nur ein Herumdoktern an Symptomen.

Somit sind wir als Menschen in einer verzweifelten Lage. Wir können den Ansprüchen Gottes nicht gerecht werden und damit die Trennung zu ihm nicht überwinden. Obwohl wir irgendwo tief in uns spüren, dass sich eine Versöhnung mit Gott als sehr bedeutend erweisen könnte, sollte Gott wirklich existent sein.

Wir lesen im Brief an die Römer Kapitel 3, Verse 10-20:
10 "Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer.
11 Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt.
12 Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer (Psalm 14,1-3).
13 Ihr Rachen ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen betrügen sie (Psalm 5,10), Otterngift ist unter ihren Lippen (Psalm 140,4);
14 ihr Mund ist voll Fluch und Bitterkeit (Psalm 10,7).
15 Ihre Füße eilen, Blut zu vergießen;
16 auf ihren Wegen ist lauter Schaden und Jammer,
17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht (Jesaja 59,7-8).
18 Es ist keine Gottesfurcht bei ihnen (Psalm 36,2)."
19 Wir wissen aber: was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, damit allen der Mund gestopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei,
20 weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Im Brief an die Römer Kapitel 7, Verse 15-24 lesen wir:
15 Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich.
16 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so gebe ich zu, dass das Gesetz gut ist.
17 So tue nun nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht.
19 Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
20 Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so tue nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
21 So finde ich nun das Gesetz, dass mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt.
22 Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen.
23 Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüt und hält mich gefangen im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.
24 Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?

Jetzt kommt aber das Erstaunliche.

Jetzt kommt aber das Erstaunliche.

Genau diese verzweifelte Lage ist die einzig angemessene Situation für einen Menschen, Gott zu finden.

Es ist nur möglich, Gott gerecht zu werden, wenn wir erkennen, dass wir es durch eigene Anstrengung nicht können. Deshalb müssen wir Gott das Ruder, die Führung überlassen. Das ist es was Jesus mit, "die Last, die ich euch gebe, ist leicht", meinte.

Wie das?

Auch wenn viele es nicht auf den ersten Blick sehen: schon im alten Israel hat Gott seine Gnade auf vielfältige Weise gezeigt.

Die Israeliten hatten damals das Gesetz von Mose bekommen. Nach diesem Gesetz musste man Gott Opfer bringen für jede Schuld, die man auf sich geladen hatte: Eine Taube für eine Lüge, ein Schaf für einen Ehebruch usw.

Es ist sehr wichtig zu wissen, dass der Sinn dieser Opfer nicht die Besänftigung Gottes war, so wie es aus vielen Naturvölkern und der antiken Mythologie bekannt ist.

Der Sinn war ein ganz anderer:

    • Die Opfergaben riefen den Menschen immer wieder den Sündenfall in Erinnerung. Denn Gott selbst hatte einem Tier das Leben genommen, um den Menschen zu bekleiden, d.h. die Sünde zu bedecken.
    • Die Opfergaben riefen den Menschen ebenfalls immer wieder ins Bewusstsein, dass sie nicht aus eigener Kraft Gottes Maßstäben gerecht werden konnten und ohne Gottes Gnade so enden würden wie das Opfertier.

Die Israeliten mussten also nicht, wie ein verbreitetes Missverständnis lautet, für ihre Sünden opfern, weil Gott so blutrünstig wäre und sich ein Ehebruch durch den Tod eines Tieres aufwiegen ließe.

Sondern die Opfer machten den Menschen klar: "Ich kann nicht aus eigener Kraft gut sein, habe durch mein Verhalten den Tod verdient und ich lebe nur noch, weil Gott mir gnädig ist."

Wir lesen im Brief an die Römer Kapitel 3, Verse 27-28:
27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.
28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

Wir lesen im Brief an die Philipper Kapitel 3, Verse 3-9:
3 Denn "wir" sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und uns nicht verlassen auf Fleisch,
4 obwohl ich mich auch des Fleisches rühmen könnte. Wenn ein anderer meint, er könne sich auf Fleisch verlassen, so könnte ich es viel mehr,
5 der ich am achten Tag beschnitten bin, aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, nach dem Gesetz ein Pharisäer,
6 nach dem Eifer ein Verfolger der Gemeinde, nach der Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, untadelig gewesen.
7 Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet.
8 Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne
9 und in ihm gefunden werde, dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird.

Wir lesen im Markusevangelium Kapitel 8, Verse 34-37:
34 Und er rief zu sich das Volk samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
35 Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird's erhalten.
36 Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden?
37 Denn was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?

Im Brief an die Epheser Kapitel 2, Verse 8+9 lesen wir:
8 Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,
9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.

Wir lesen im Brief an die Hebräer Kapitel 10, Verse 2-4:
2 Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die den Gottesdienst ausrichten, ein für alle Mal rein geworden wären und sich kein Gewissen mehr gemacht hätten über ihre Sünden?
3 Vielmehr geschieht dadurch alle Jahre nur eine Erinnerung an die Sünden.
4 Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.

Gott übernimmt die Verantwortung

Die Opfer im Alten Testament waren also nur wie der Schatten auf ein zentrales Ereignis der Weltgeschichte, dass etwa 1.500 Jahre später im römischen besetzten Palästina, in einem kleinen Ort Namens Bethlehem, stattfand.

Also vor etwa 2000 Jahren wurde Gott selber, der Schöpfer des Himmels und der Erde, zu einem Menschen. Er wurde von einer Jungfrau mit Namen Maria in einem Stall geboren.

Weil Gott selbst dafür gesorgt hatte, war dies möglich. Es war möglich, dass ein männlicher Same in Marias Gebärmutter entstand. Viele halten dies für unwahrscheinlich. Für den Erfinder des Menschen sollte es aber kein allzu großes Problem gewesen sein, einen männlichen Samen auf einem anderen als dem üblichen Weg in Marias Gebärmutter einzupflanzen.

Und weil ein Kind immer durch die Verschmelzung von männlichem Samen und weiblichem Eizellen entsteht und seine Eltern genetisch beerbt, war dieser neugeborene Erdenbürger Namens Jesus dann im wahrsten Sinne Gottes Sohn.

Kann Jesus ein Mensch und trotzdem Gott sein?

Kann Jesus ein Mensch und trotzdem Gott sein?

Der Knabe Jesus hat wie jedes andere Kind in die Windel gemacht. Er hatte aber auch als Erwachsener die Macht, Menschen zu heilen und Sünden zu vergeben. Er brachte eine große Hoffnung in die zerbrochene Welt.

Viele Menschen halten das für unglaublich und Moslems sehen darin sogar eine Gotteslästerung.

Aber diese Geburt hatte einen ganz bestimmten Zweck: die Menschheit zu retten.

Denn Jesus wanderte nicht nur am Mittelmeer entlang, predigte, heilte Kranke und trieb Dämonen aus. Er machte sogar auf einer Hochzeit Wasser zu Wein.

Sondern der Sohn Gottes, Jesus von Nazareth, starb auch als ca. 33 jähriger, wie ein Verbrecher am Kreuz auf Golgatha: der Schädelstätte. Diesen liegt vor den Toren Jerusalems. Und genau dort hat er, im Moment seines Todes, die Konsequenz für unsere ganze Schuld auf sich genommen.

Die Konsequenz unserer Schuld war der Tod. Geboren durch den Sündenfall im Garten Eden: "Wenn du von diesem Baum ißt, mußt du sterben."

Er trug alles! Alles wo Menschen untereinander und an Gott schuldig geworden waren.

Jesus wurde am Kreuz all das, was wir sind: Lügner, Betrüger, Mörder, Ehebrecher, Verleumder usw. Nicht weil er selbst diese Taten verübt hätte. Nein, sondern weil er unsere Schuld auf sich genommen hat.

    • Es ist, als ob er sagen würde: "Nicht Du bist schuld, deinen Freund angelogen zu haben, sondern ich, Jesus von Nazareth.
    • Nicht Du bist schuld, die 100,00€ veruntreut zu haben, sondern ich, Jesus von Nazareth.

"Ich nehme die ganze Schuld auf mich!"

Diese Situation war von einer noch nie da gewesenen Qualität.

In diesem Moment, als Jesus am Kreuz hing, konzentrierte sich die geballte Liebe und Gnade Gottes. Und Jesus sagte im letzten Augenblick seines irdischen Lebens:

"Es ist vollbracht. Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!"

Denn so wie bisher die Tieropfer den Menschen Seine Gnade vor Augen führten, so zeigte in diesem Augenblick Gott der Welt, was nötig ist, um die Sünde zu besiegen. Indem Gott selbst zum Opfer wurde, übernahm er selbst die Verantwortung für unsere Schuld.

Das Kreuz wurde damit ein weithin sichtbares Zeichen dafür, dass wir Menschen aus uns selber nicht vor Gott bestehen können und wir einzig und allein auf die Gnade Gottes angewiesen sind, darauf, dass Gott die Verantwortung übernimmt.

Durch das Sterben Jesu am Kreuz zeigt Gott seine Liebe für die Menschen der Welt.

Im 2. Korinther Kapitel 5, Vers 21 lesen wir:
Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

Im Brief an die Galater Kapitel 3, Vers 13 lesen wir:
Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben (5.Mose 21,23): "Verflucht ist jeder, der am Holz hängt"

Bei Jesaja Kapitel 53, Verse 4-6 lesen wir:
4 Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.
5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
6 Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.

Aber ich bin doch ein guter Mensch.

Aber ich bin doch ein guter Mensch.

Nun stellt sich natürlich die Frage, warum Gott nicht bei all den Dingen, die ich falsch mache, einfach meine Lebensweise anerkennt und ein Auge zudrückt?

Es steht doch in der Bibel, er ist ein gnädiger Gott. Er sieht doch, dass ich mich bemühe. Er sieht doch, dass ich so viel Gutes tue und dadurch eine gute Bilanz vorzuweisen habe.

Warum muss erst jemand sterben, damit ich zu Gott kommen kann? Das ist doch blutrünstig.

Die Antwort wird klarer, wenn wir einmal Gottes Gerechtigkeitsempfinden hinterfragen und unsere althergebrachten Vorstellungen beiseitelassen:

Die meisten Menschen haben die Vorstellung, dass schlechte Taten mit guten Taten aufgewogen werden können.

Doch das stimmt nicht. Selbst unser eigenes Rechtsempfinden stimmt damit nicht überein:

    • Ein Mörder muss ins Gefängnis, auch wenn er sich für sozial Schwache einsetzt.
    • Wer vormittags ein Auto stiehlt und sich nachmittags für hilfsbedürftige Menschen engagiert, ist trotzdem des Diebstahls schuldig.

Kein Richter auf dieser Welt wird wegen der "Guten Taten" einfach über eine Straftat hinwegsehen.

Im Brief an die Römer Kapitel 3, Vers 20 lesen wir:
weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Gott ist gerecht und heilig.

So beschreibt ihn die Bibel. Heilig bedeutet: abgesondert vom Bösen. Gott hat nichts mit dem Bösen zu tun.

Um seinen Maßstäben gerecht werden zu können, müssten wir fehlerlos sein. Kann da eine positive Bilanz helfen?

Es ist wie bei einem Kleidungsstück. Wenn auf diesem Kleidungsstück ein kleiner Schmutzfleck ist, kaum zu sehen, so ist dieses doch schmutzig. Auch wenn die restlichen 99% des Kleidungsstückes strahlend rein sind. Wer würde ein solches Kleidungsstück kaufen? Keiner! Das Kleidungsstück wäre unverkäuflich.

Aber wenn wir schon so wählerisch sind, wie könnte dann der heilige Gott über das Schlechte in unserem Leben hinwegsehen? Gott nimmt unsere Schuld nicht auf die leichte Schulter.

Er misst uns mit seinem Maßstab.

Wer will da behaupten, ohne Schuld zu sein? Die konsequente Folge von dieser Schuld ist der Tod.

Denn ein heiliger Gott und unheiliger Mensch vertragen sich nicht.

Bei Gott gibt es nur ein einziges Strafmaß, egal ob du stiehlst oder lügst oder ein Mörder bist.

Bei Gott gibt es nur die Todesstrafe.

Wer das allerdings so stehen lässt, hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Gott sei Dank!

Es ist zwar gerecht, wenn der Mensch durch die Sünde stirbt, weil er von Gott getrennt ist und das durch seine Taten immer wieder beweist. Aber Gott liebt uns Menschen zu sehr, als dass er einfach zusehen könnte, wie wir ins Verderben rennen. Ihm tut diese Trennung im Herzen so weh, dass er uns nicht einfach aufgibt, sondern die Verantwortung für unsere Schuld selbst übernimmt. Diese Verantwortung hat er durch den Tod seines Sohnes am Kreuz mit uns festgemacht.

In dem Augenblick, als Jesus an unserer Stelle die Konsequenz für die Trennung von Gott, also den Tod, erlitt, wurde der Grund für den Tod aufgehoben.

Als Jesus selbst drei Tage später vom Tod auferstand, machte er deutlich, welche Konsequenz dieser Sieg auch für uns hat: Die Trennung zwischen Gott und uns wurde aufgehoben und der Grund für den Tod damit beseitigt. Der Tod war besiegt!

Der körperliche Tod hat keine Auswirkung mehr auf unsere Zukunft. Wir leben weiter auch nach dem Tod.

Wir leben in der Welt Gottes!

Im 1. Korinther, Kapitel 15, Vers 55 lesen wir:
Tod, wo ist dein Sieg? Hölle, wo ist dein Stachel?

Ist nun alles ohne Jesus umsonst?

Ja, genau deshalb ist ohne Jesus Christus von Nazareth alles religiöse Streben umsonst.

Nur dadurch, dass Jesus die Schuld der Menschen auf sich genommen hat und damit die Verantwortung für sie übernimmt, wurde es möglich wieder Gemeinschaft mit Gott, unserem Vater, zu haben.

Nur Gott konnte die Kluft überwinden und die Brücke zu uns schlagen.

Er hat es in der Person Jesus getan. Das ist doch mal eine gute Nachricht!

Nur leider wollen nicht alle Menschen davon profitieren. Denn jetzt kommt die Frage ins Spiel:

Wem gehört mein Leben?

Wem gehört mein Leben?

Wer etwas festhält, der hat auch die Verantwortung dafür.

Das ist eine simple Regel. Wenn ich die teure Blumenvase eines anderen hochhebe und durch die Gegend trage, bin ich auch dafür verantwortlich und muss sie bezahlen, wenn ich sie fallen lasse. Wenn ich sie aber jemand anderem in die Hände lege, dann bin ich auch meine Verantwortung los. Wenn sie jetzt herunterfällt, muss der andere den Schaden bezahlen.

Und nun stehe ich vor der alles entscheidenden Frage:

Halte ich die Herrschaft über mein Leben fest und bin damit auch selbst für mein Leben verantwortlich?

    • Dann muss ich aber auch die Konsequenzen tragen und die Kluft zwischen Gottes Heiligkeit und mir durch meine eigene Fehlerlosigkeit zu überwinden suchen.
    • Das Dilemma ist nur, dass wir Menschen das nicht schaffen. Nicht durch gute Taten, nicht durch Rituale, nicht durch positives Denken und auch nicht durch das Einhalten von Gesetzen und Regeln. Egal ob als Buddhist, Moslem oder als Christ.
    • Dies hat noch nie ein Mensch geschafft und wird auch nie einer schaffen.

Ich habe aber auch die Möglichkeit, mein Leben in die Hände Gottes zu legen und mich ihm anvertrauen.

    • Denn wenn Gott mein Leben gehört, dann trägt er auch die Verantwortung dafür. Und genau in diesem Augenblick wirkt die Kraft, die von Jesus am Kreuz ausgeht. Auch für mein Leben.
    • Die Trennung zwischen ihm und mir ist aufgehoben, die Sünde ist vergessen, die Gemeinschaft mit Gott ist Realität!

Was bedeutet es konkret, Gott die Verantwortung zu übergeben?

Sich zurücklehnen und auf bessere Zeiten warten?

Im Grunde genommen und in der letzter Konsequenz: Ja!

Es ist ein Grundvertrauen, dass ich nie tiefer fallen kann als in Gottes Hand. Er fängt mich auf und trägt mich. Er trägt mich überall dort, wo ich am Ende bin, wo mich Krankheit überfällt, Stress oder Selbstzweifel plagen usw. Er trägt mich im Leid, aber auch in Freude.

Aber für mein Handeln bedeutet dies genau das Gegenteil. Nämlich nicht mehr nur auf mein Wohl bedacht zu sein. Sondern mich den Herausforderungen des täglichen Lebens zu stellen, sie anzupacken und zu lösen versuchen. Und das immer mit Gott als Rückendeckung.

Es ist nicht mehr egal, was mit meinem Leben passiert, denn es hat Bestand in der Ewigkeit und es lohnt sich, darin zu investieren.

Gott hat einen so hohen Preis für mich gezahlt, das macht mein Leben so wertvoll.

Gott im Alltag erleben.

Gott im Alltag erleben.

Das bedeutet, dass ich Gott auch im Alltag vertrauen kann. Denn er hat die Verantwortung für mich übernommen.

Und das erlaubt mir, in allen Dingen meines Lebens ihn um Rat zu fragen. Ich beziehe Gottes Ratschläge, für meine Situation, in meinem Leben mit ein.

Wenn ich mich Gott anvertraue, dann gehe ich immer von der Grundannahme aus, dass Gottes Gedanken gut sind und seine Weisheit meiner eigenen weit voraus ist. In dieser Haltung werde ich schnell die entsprechende Erfahrung machen.

Umso mehr ich Gott in meine Entscheidungen mit einbeziehe, wird mein Gottvertrauen wachsen. Ich werde dann immer mehr erkennen, dass Gottes Wege besser sind als die meinen. Denn mit seinem Überblick und seiner Weisheit kann ich nicht mithalten.

    • Dann sehe ich auch Situationen, die andere mit erhobenem Zeigefinger beantworten würden, plötzlich mit ganz anderen Augen.
    • Dann ist der Motor nicht mehr mein eigener Vorteil, sondern ich fange an mich Gottes Maßstab anzugleichen.
    • Dann ist der Motor das Vertrauen, dass ich mit Gottes Wegen besser fahre, auch wenn andere vielleicht spotten.
    • Bei Entscheidungen auf Gott zu bauen, ist wohl die wichtigste, und zugleich auch spannendste und erfüllendste Auswirkung eines Lebens mit Gott.
    • Dann kann ich mir sicher sein, dass mir vergeben ist, auch wenn ich Dinge falsch mache.

Die Beichte oder das Bekennen einer Schuld vor Gott und/oder den Menschen ist eines der wichtigsten Dinge, um zu einem zufriedenen Leben zu gelangen. Denn dadurch können seelische Wunden geheilt werden.

    • Wenn ich meine Schuld vor Gott bekenne, ist er gerecht und vergibt mir meine Schuld. Er steht zu seinem Wort.
    • Wenn ich meine Schuld einem Menschen bekenne, bringt mir dies in der Regel Frieden im Herzen. Ich habe aber keinen Anspruch auf Vergebung.

Es ist also im Grunde allein die Frage, ob ich es schaffe, meinen Stolz, meine Kränkung oder meine Verletzung aufzugeben und an Gott zu übergeben.

Oder ob ich alles aus mir selber heraus tue und dabei meinen Stolz, meine Kränkungen und meine Verletzungen behalte.

Wer bereit ist, das Ruder an Gott abzugeben und sein Leben ihm anzuvertrauen, für dessen Schuld übernimmt Gott die Verantwortung und überbrückt so die Trennung zwischen dem Menschen und ihm. Gemeinschaft und eine persönliche Beziehung werden möglich.

Gott geht sogar so weit und spricht davon, dass er uns adoptiert.

Wir dürfen Gottes Kinder sein und nicht nur "Vater" sondern "Papa" zu ihm sagen.

Dies ist vielleicht eine ganz neue Erfahrung für diejenigen, die selbst keine guten Erfahrungen mit ihrem Vater gemacht haben oder ohne einen Vater aufgewachsen sind.

Gott ist mein Papa!

Im Brief an die Römer Kapitel 8, Vers 15 lesen wir:
Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!

Der Unterschied zu den Religionen der Welt.

Der Unterschied zu den Religionen der Welt.

Und so wird auch der Unterschied zu den Religionen der Welt klar.

Weil alle Religionen versuchen, sich Wege zu Gott zu erschließen oder sich die Gnade Gottes zu erarbeiten, sind diejenigen, die an diesen Versuchen teilnehmen, auf dem Holzweg. Natürlich gilt dies auch für diejenigen, die meinen, Gott überhaupt nicht zu brauchen.

Und deshalb haben Christen anderen Menschen eine gute Botschaft zu verkünden.

Es zeugt von der Großartigkeit und der Liebe Gottes zu den Menschen, dass er es als gut erachtet, wenn die Menschen sich nicht abmühen, um sich Gottes Gnade zu erarbeiten, sondern sich einfach ihm anvertrauen.

Aber dies ist vor allem für Menschen schwierig, die von ihren Eltern nie die Möglichkeit bekommen haben, Vertrauen aufzubauen.

Denn Vertrauen ist die Voraussetzung, um seinen Stolz und sein Ego aufzugeben.

Erst wenn ein Mensch es schafft, dies aufzugeben, kann er sich ganz in die ausgestreckten Arme Gottes fallen lassen. Eine leichte und zugleich eine sehr schwierige Entscheidung.

Diese leichte Entscheidung ist so schwer, dass selbst die Christen, die es eigentlich besser wissen müssten, immer wieder das Einhalten von Regeln und Moralvorstellungen an die Stelle der Gnade setzen, um ihr Christsein zu definieren.

Über viele Jahrhunderte haben die christlichen Religionen ein System von Regeln und Moralvorstellungen aufgebaut, dass nur sehr langsam wieder durchbrochen werden kann. Schon Martin Luther sah die Kirche gefangen in den Versuchungen, sich die Gnade Gottes erarbeiten oder gar erkaufen zu wollen. Seine brennende Lebensfrage lautete: "Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?"

Die Antwort fand Luther in der Kapitulation vor dieser Frage. Nicht wir können uns einen gnädigen Gott machen. Gott ist gnädig und uns bleibt nichts übrig, als unser Versagen zuzugeben und uns ihm ganz anzuvertrauen.

Wer das letztendlich erkannt hat, für den öffnen sich ganz neue Horizonte. Das Leben bekommt plötzlich eine Basis. Dieses Erkennen nennt man übrigens "Bekehrung".

Nicht der Kampf um den richtigen Weg, oder die richtige Tat, oder das richtige Verhalten bestimmt nun den Alltag. Sondern die Freude über Gottes Gnade und ein Leben aus Dankbarkeit. Es kommt das Erkennen, dass die vielen Dinge, besonders im Umgang mit anderen Menschen und auch mit sich selbst, plötzlich anders laufen als vorher.

Denn mit der Kindschaft Gottes zieht auch noch eine ganz neue Größe in unser Denken und Handeln ein.

Der Geist Gottes, auch "Heiliger Geist" genannt!

    • Er ist ein Teil Gottes in uns.
    • Er ist kein besseres Gewissen.
    • Er ist Gottes Gegenwart.
    • Er ist ein Stück vom Denken und Fühlen Gottes.
    • Er stellt die Verbindung zwischen Gott und uns her.
    • Er tröstet uns im Leid.
    • Er gibt uns inneren Frieden.

Fassen wir also zusammen:

Fassen wir also zusammen:

Man ist also nicht automatisch Christ, wenn man in einem christlichen Land geboren wurde, auch nicht, wenn man getauft ist. Noch nicht einmal, wenn man regelmäßig in den Gottesdienst geht.

Die bloße Zugehörigkeit zu kirchlichen Institutionen und selbst die aktive Teilnahme am Gemeindeleben oder das Befolgen von Ritualen darf nicht mit lebendigem Glauben verwechselt werden.

Ja, noch nicht einmal der Glaube an die Existenz Gottes gibt einen Ausschlag. Im griechischen Original, der Sprache des Neuen Testaments, bedeutet das Wort "glauben" nämlich nicht nur "für wahr halten", sondern vor allem: "sich anvertrauen".

Immer wenn Jesus oder andere Personen in der Bibel von "Glauben" reden, schwingt beides mit. Nur das bloße "für wahr halten" macht noch keinen Christen aus.

Jakobus formuliert es in seinem Brief sogar so: "Du glaubst, dass es einen Gott gibt? Der Teufel tut das auch."

Der Teufel glaubt an die Existenz Gottes. Besser noch, er weiß es. Nur dieses Wissen hilft ihm nichts. Er lehnt sich weiter gegen Gott auf. Genauso wenig wie es uns etwas bringt, lediglich von der Existenz Gottes überzeugt zu sein. Unser Wissen muss auch Konsequenzen haben.

Wer nicht sein Herz vor Gott bringt und sein Leben, durch Jesus von Nazareth, in seine Hände legt, dessen Seele wird nie die Fröhlichkeit und Unbeschwertheit eines von Gott begnadigten Menschen erleben.

Wenn die persönliche Beziehung zu Gott fehlt, können auch der Glaube an die Existenz einer höheren Macht oder die Absolution eines Priesters kein Seelenheil bewirken.

Im Brief an Jakobus Kapitel 2, Vers 19 lesen wir:
Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben's auch und zittern.

Und wer nie etwas von Jesus gehört hat?

Und wer nie etwas von Jesus gehört hat?

Was ist mit Menschen, denen noch kein Christ begegnet ist. Denen niemand gesagt hat, dass sie ihr Leben Jesus anvertrauen sollen und deshalb nie die Chance hatten, sich zu entscheiden?

Für diese Menschen gilt, dass sie nach ihren Taten beurteilt werden. Denn jeder Mensch kann Gott in der Natur erkennen. Gott hat seinen Geist auf jeden Menschen ausgegossen. Somit ist jeder Mensch in der Lage "Gutes von Schlechtem", "Recht von Unrecht" zu unterscheiden.

Wir lesen im Brief an die Römer Kapitel 2 Verse 13 - 16
13 Denn vor Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz "hören," sondern die das Gesetz "tun," werden gerecht sein.
14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
15 Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert, zumal ihr Gewissen es ihnen bezeugt, dazu auch die Gedanken, die einander anklagen oder auch entschuldigen -
16 an dem Tag, an dem Gott das Verborgene der Menschen durch Christus Jesus richten wird, wie es mein Evangelium bezeugt.

So ist also ein Mensch (ein Heide), der noch nichts von Jesus gehört hat, weder automatisch verloren noch automatisch gerettet.

Aber obwohl Gott jedem die Möglichkeit gibt, ihn zu erkennen, lohnt es sich trotzdem, den Menschen die Frohe Botschaft von Jesus Christus zu bringen und es lohnt sich trotzdem, die Botschaft immer wieder neu zu hören.

Wie viel Sorge und Last wird von meinen Schultern genommen, wenn ich endlich erfahre, dass Gott mir tatsächlich gnädig ist und mich so liebt, dass er sogar selbst die Verantwortung für mein Leben übernimmt.

Ich habe nur eines zu tun. Ich glaube an die Existenz von Jesus von Nazareth. Dem Lamm Gottes, das für meine Sünden am Kreuz von Golgatha gestorben ist und am dritten Tag wieder von den Toten auferstanden ist.

Wie sehr würde diese Erkenntnis das Leben eines Moslems, Hindus, Buddisten oder sogar eines Christen ändern, der tagtäglich darum bangt, ob er Gott gefällig lebt oder nicht, ob er alle Regeln eingehalten und alles richtig gemacht hat!

Welcher Druck würde abfallen und welche Lebensfreude könnte in ihrem Leben einkehren.

Im Brief an die Römer Kapitel 1, Verse 19+20 lesen wir:
19 Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart.
20 Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben.

Im Brief an die Römer Kapitel 4, Vers 3 lesen wir:
Denn was sagt die Schrift? "Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden." (1.Mose 15,6)

Im Matthäusevangelium Kapitel 27, Verse 50-54lesen wir:
50 Aber Jesus schrie abermals laut und verschied.
51 Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus.
52 Und die Erde erbebte und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf
53 und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.
54 Als aber der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!

Im Brief an die Hebräer Kapitel 9, Vers 15 lesen wir:
Und darum ist er auch der Mittler des neuen Bundes, damit durch seinen Tod, der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen.

Jetzt bist du am Zug!

Jetzt bist du am Zug!

Jeder Mensch ist also vor die Wahl gestellt, welche Haltung er Gott gegenüber einnehmen soll:

1. das Angebot seiner Gnade, die er durch Jesus Christus den Menschen gezeigt hat, annehmen und sein Leben ihm anvertrauen

oder

2. den eigenen Stolz siegen lassen und Gott ablehnen, die eigenen Hände auf sein Leben legen?

Gott ist bereit, die Verantwortung für deine Schuld zu übernehmen. Eigentlich hat er es schon damals am Kreuz vor den Toren Jerusalems getan und es kann auch für dein Leben Wirkung haben.

Aber nur, wenn du es zulässt.

Um sein Leben Gott anzuvertrauen, ist kein großer Aufwand und auch keine bestimmte Form nötig. Es ist eine Herzensentscheidung und du weißt in deinem Inneren, ob du sie schon getroffen hast oder nicht.

Gott sein Leben anzuvertrauen, ist wie zu einem liebenden Menschen zu gehen, um sich in seinen Schoß zu setzen. Das kann zum Beispiel ein einfaches Gebet sein, in etwa so:

Gott,
ich möchte dir mein Leben anvertrauen. Bitte trage du die Verantwortung für meine Schuld.

Hefte du alles, wo ich je an dir und an anderen Menschen schuldig geworden bin, an das Kreuz von Golgatha. Danke, dass dein Sohn dort vor 2000 Jahren für mich starb und nach drei Tagen wieder auferstanden ist. Bitte lasse diese Auferstehungskraft in mir wirksam werden und so die Trennung zwischen mir und dir aufhören.

Bitte ziehe du in mein Leben ein und erfülle mich mit deinem Geist. Danke, dass du mich als dein Kind annimmst und mir versprochen hast, mich durch das Leben zu begleiten und deine starke Hand über mir zu halten.
Ich freue mich auf das Leben mit dir und bin dankbar für deine Liebe. Danke, dass ich diese Liebe auch im Alltag widerspiegeln kann.

Amen (hebräisch = so soll es sein)

Kommt mein Gebet an?

Kommt mein Gebet an?

Dass ein Gebet (egal ob laut oder leise gesprochen) ankommt, da kannst du sicher sein. Jesus sagte: "Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und aufmacht, zu dem werde ich eintreten".

Und wenn du dich ihm anvertraust und so die Kraft, die von Jesus am Kreuz ausgeht, in dir wirksam wird, dann wird sich dein Leben schon jetzt verändern.

Wenn du vorher schon viel über das Christsein wusstest und auch eine Gemeinde besucht hast, aber alles irgendwie nur Theorie für dich war, dann lasse jetzt dieses Wissen lebendig werden.

Wenn für dich Christsein immer das Einhalten von Regeln und Moralvorstellungen und die Angst vor Gottes Zorn war, dann spürst du jetzt vielleicht die Erleichterung, die von Jesu "leichter Last" ausgeht.

Wenn für dich Religion nie Sinn gemacht hat, weil du nicht nachvollziehen konntest, warum man sich überholten Moralvorstellungen unterwerfen muss, um ein guter Mensch zu sein, dann wirst du jetzt wahrscheinlich genauso überrascht wie froh sein, dass du Recht hattest und an der Sache mit Jesus trotzdem, oder gerade deshalb, etwas dran ist.

In der Offenbarung von Johannes Kapitel 3, Vers 20 lesen wir:
Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.

Und wie geht es weiter?

Und wie geht es weiter?

Christsein ist spannend und gar nicht alltäglich. Da ist der regelmäßige Kampf mit seinen alten Gewohnheiten und die Herausforderung, Gottes Meinung in kniffligen Situation herauszufinden. Du wirst lernen, Gottes Reden zu hören.

Aber da ist auch die Gewissheit, sich nicht vor Gott fürchten zu müssen und sich bei Schwierigkeiten oder Zweifeln vertrauensvoll an ihn wenden zu können.

Hoffnung

Auf jeden Fall wird auch dir einmal der leibliche Tod nichts anhaben, wenn Jesus in deinem Leben regiert. Unser Körper wird alt, gebrechlich und irgendwann sterben. Aber für Kinder Gottes ist der Friedhof keine Endstation, sondern der Anfang eines neuen, besseren Lebens. So wie Gottes Sohn nach drei Tagen wieder lebendig geworden ist, werden auch wir weiter leben. Diese Hoffnung haben wir und das gibt Mut in einer oft hoffnungslosen Welt.

Kontakt mit anderen Christen

Wenn du dein Leben Gott anvertraut hast, dann ist sicherlich ein wichtiger Schritt, dir eine Gemeinschaft mit anderen Christen zu suchen. Als Christ kann man fast nicht alleine leben. Christsein ist immer auch eine gemeinsame Sache. Gemeinschaft mit anderen Christen ist ein gemeinsames wachsen, indem man über das Gottes Wort redet und gemeinsam Zweifel aus dem Weg räumt.

Gottes Liebesbrief lesen

Die Bibel wird oft als "Gottes Liebesbrief an die Menschen" bezeichnet. Sie ist gar nicht so verstaubt, wie sie manchmal von außen aussieht und es gibt viele Übersetzungen in ein modernes und verständliches Deutsch mit vielen Erklärungen.

Am sinnvollsten ist es dabei, im Neuen Testament, also z.B. beim Matthäusevangelium anzufangen, weil das Alte Testament, die Zeit vor Jesus, auf dem Hintergrund des Neuen Testaments erst richtig verständlich wird. Was aber nicht heißt, dass das Alte und das Neue Testament zwei getrennte Bücher sind. Nein, beide Bücher gehören zusammen und sind letztendlich als eine Einheit zu sehen.

Reden mit dem Schöpfer

Und zuletzt das Allerwichtigste. Wenn du dein Leben Gott anvertraut hast, bist du Gottes Kind. Du hast eine persönliche Beziehung mit ihm angefangen. Und du hast das Recht, mit Gott zu sprechen.

Gespräch mit Gott nennt man Gebet. Leider schwirrt in unseren Köpfen dabei meist die Vorstellung von auswendig gelernten Versen herum, die wir mehr oder weniger ehrfürchtig aufsagen. Das ist aber sehr verkürzt.

Natürlich gibt es vorformulierte Gebete. Das ist besonders hilfreich, wenn mehrere Menschen gemeinsam beten, z.B. das bekannte "Vater Unser". Auch können vorformulierte Gebete helfen, Worte zu finden, wo uns vielleicht die Worte fehlen, gerade wenn Gott neu in unserem Leben ist. Auch Lieder sind oft Gebete.

Gebet ist aber vor allem Gespräch und deshalb ganz normales Reden, so wie du mit einem Freund sprichst. Das mag für dich vielleicht ungewohnt sein. Aber mit deinen Freunden sprichst du ja auch nicht durch vorformulierte Gedichte, sondern wie dir der Schnabel gewachsen ist.

Genau das ist auch Reden mit Gott. Wenn wir Gott "Papa" nennen dürfen, warum sollten wir dann spezielle Worte benutzen müssen, wenn wir mit ihm reden? So kann Gebet feierlich aber auch albern sein.

Gott liebt dich so wie du bist.

Sich Gott anvertrauen bedeutet auch, einen sehr persönlichen Umgang mit ihm zu haben. Gott bleibt nicht an der Oberfläche stehen. Er sieht uns ins Herz.

Deshalb können wir mit allen unseren Freuden, aber auch mit unseren Sorgen, Fragen und Vorwürfen zu Gott kommen. Schließlich will er uns im Leben begleiten und uns ein guter Vater sein.

Gottes Segen

Segen bedeutet "Gutes sprechen". Segnen heißt also, gut über jemanden sprechen.

"Segen" ist also nicht nur ein guter Wunsch. Es geschieht dabei auch etwas. Gottes Segen hat direkte Auswirkung auf unser Leben. Wenn Gott redet, passiert etwas.

Gottes Segen wünscht man sich oft bei der Verabschiedung. So will ich auch diesen Text mit einem Segenswunsch für dich abschließen. Es wäre schön, wenn dieser Text für dich zu einer Veränderung in deinem Leben geführt hat. Wenn nicht, dann war er vielleicht Anstoß zum weiteren Nachdenken.

Egal was auf dich zutrifft - folgendes wünsche ich dir:

Möge Gott dein Leben segnen.
Möge er dir Ruhe für deine Seele geben.
Möge er dein Herz offen machen für ihn und dir die Kraft geben, ihm zu vertrauen.
Möge Gott dich begleiten und dein Leben Stück für Stück verändern.
Möge Gott dich behüten und beschützen auf allen deinen Wegen.

Es lohnt sich an Jesus dran zu bleiben!

Video: Der Jesus Film